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Dienstag, 13. Dezember 2016

Jugend forscht 2017: Erneut mehr als 12 000 Anmeldungen bei Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb




Zweithöchste Anmeldezahlen in der Jugend forscht Geschichte / Zuwächse in zehn Bundesländern / Mädchen mit Rekordbeteiligung in der 52. Runde

Die große Attraktivität der Talentschmiede Jugend forscht ist ungebrochen: Für die 52. Runde von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb haben sich insgesamt 12 226 Jungforscherinnen und Jungforscher angemeldet. Das ist eine Steigerung um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit verzeichnet Jugend forscht bundesweit die zweithöchsten Anmeldezahlen seit der Gründung 1965. Das diesjährige Ergebnis liegt nur geringfügig hinter dem Rekord in der 49. Wettbewerbsrunde mit 12 298 Anmeldungen. Ein Rekordergebnis gibt es in der aktuellen Runde bei den Forschungsprojekten mit insgesamt 6 462 angemeldeten Arbeiten und einer Steigerung um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

In der 52. Wettbewerbsrunde melden zehn Bundesländer Zuwächse bei den Anmeldezahlen: An der Spitze liegt das Saarland mit einer Steigerungsrate von 38,9 Prozent; es folgen Hessen mit 21,1 Prozent, Mecklenburg-Vorpommern mit 19,7 Prozent, Hamburg mit 19,5 Prozent und Thüringen mit 11,4 Prozent.

Noch nie in der Jugend forscht Geschichte beteiligten sich so viele Mädchen am Wettbewerb: Für die 52. Runde haben sich insgesamt 4 740 Jungforscherinnen angemeldet. Der Mädchenanteil erhöhte sich damit auf die Rekordmarke von 38,8 Prozent, nach 38,2 Prozent im Vorjahr. Der Favorit unter den Fachgebieten ist wie in den vergangenen Runden die Biologie mit 22,5 Prozent aller angemeldeten Jungforscher. Es folgen die Fachgebiete Technik mit 19,6 Prozent und Chemie mit 18,8 Prozent.

„Die herausragende Beteiligung in der 52. Wettbewerbsrunde beweist die große Attraktivität von Jugend forscht. Ganz besonders freuen wir uns über den Anmelderekord bei den Mädchen“, sagt Dr. Sven Baszio, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Jugend forscht e. V. „Unser Wettbewerb ist eine Marke, wenn es um individuelle Förderung und kreatives, forschendes Lernen geht. Den aktuellen PISA-Ergebnissen zum Trotz motiviert dieser Ansatz offenbar immer mehr Mädchen, sich für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu begeistern und bei Jugend forscht mitzumachen. Unser Ziel ist es, künftig möglichst vielen jungen Talente über die Teilnahme am Wettbewerb hinaus zu vermitteln, welche vielfältigen Chancen und Perspektiven ihnen der MINT-Bereich in Ausbildung, Studium und Beruf bietet.“

Die Jungforscherinnen und Jungforscher treten ab Ende Januar 2017 zunächst bei einem der bundesweit 87 Regionalwettbewerbe an. Dort präsentieren sie ihre Forschungsprojekte einer Jury und der Öffentlichkeit. Die besten Nachwuchswissenschaftler qualifizieren sich für die Landeswettbewerbe im März und April. Den Abschluss der Wettbewerbsrunde bildet das 52. Bundesfinale vom 25. bis 28. Mai 2017 in Erlangen – gemeinsam ausgerichtet von der Siemens AG als Bundespatenunternehmen und der Stiftung Jugend forscht e. V.



Pressekontakt:
Stiftung Jugend forscht e. V. 
Dr. Daniel Giese 
Baumwall 5 
20459 Hamburg
Tel.: 040 374709-40 
Fax: 040 374709-99 



Sonntag, 4. Dezember 2016

Neue Form des Autismus entdeckt

Internationales Forscherteam geleitet von WissenschaftlerInnen am IST Austria identifiziert eine neue Form des syndromischen Autismus • Studie in Cell erschienen

Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) betreffen rund ein Prozent der Weltbevölkerung. Charakteristisch für diese Störung sind eine Reihe an Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation. In einer neuen Studie in Cell identifiziert ein Forscherteam geleitet von Gaia Novarino, Professorin am IST Austria, eine neue genetische Ursache für ASS. Gaia Novarino erklärt, weshalb diese Entdeckung wichtig ist: “Viele verschiedene genetische Mutationen verursachen Autismus, und sie treten alle selten auf. Diese Heterogenität erschwert die Entwicklung effektiver Behandlungen. Unsere Analyse zeigte nicht nur ein neues, mit Autismus verbundenes Gen, sondern identifizierte auch den Mechanismus, über den die Mutation Autismus verursacht. Aufregend ist, dass  Mutationen in anderen Genen über denselben Autismus-verursachenden Mechanismus verfügen. Das deutet darauf hin, dass wir eine Untergruppe von ASS gefunden haben.”
 “Neue Gene zu identifizieren ist schwer, insbesondere bei so heterogenen Krankheiten wie Autismus. Durch diese Zusammenarbeit konnten wir allerdings Mutationen in einem Gen, dem sogenannten SLC7A5, in mehreren Patientinnen identifizieren, die konsanguinen Partnerschaften entstammen und bei denen syndromischer Autismus diagnostiziert wurde”, erklärt Dr. Ahmet Caglayan, Vorsitzender des Department of Medical Genetics der School of Medicine an der İstanbul Bilim University, Türkei, und Ko-Autor der Studie.
SLC7A5 transportiert eine bestimmte Form von Aminosäuren, die sogenannten verzweigt-kettigen Aminosäuren (branched-chain amino acids, BCAA), in das Gehirn. Um zu verstehen, wie Mutationen von SLC7A5 Autismus auslösen, untersuchten die ForscherInnen Mäuse, bei denen der Transporter an der Blut-Hirn-Schranke entfernt wurde. Dies reduziert den Spiegel an BCAAs im Gehirn der Mäuse und stört die Proteinsynthese in den Neuronen. Die Mäuse zeigen verringerte soziale Interaktion und andere Veränderungen in ihrem Verhalten, die auch bei anderen Mausmodellen des Autismus beobachtet werden. In einer früheren Studie identifizierten Gaia Novarino und KollegInnen eine Mutation in einem Gen, das für den Abbau derselben Aminosäuren benötigt wird, in PatientInnen mit Autismus, geistiger Behinderung und Epilepsie. “Natürlich betreffen nicht alle Autismus-verursachenden Gene den Aminosäurespiegel, und diese Formen des Autismus sind sehr selten, aber möglicherweise fallen noch weiter Formen des Autismus in diese Gruppe.” erklärt Gaia Novarino. 
Die ForscherInnen konnten manche der neurologischen Veränderungen in den adulten Mäusen, denen SLC7A5 an der Blut-Hirn-Schranke fehlte, behandeln. Nachdem sie drei Wochen lang BCAAs direkt im Gehirn ergänzten, beobachteten die AutorInnen eine Verbesserung der Verhaltenssymptomatik. Dora Tarlungeanu, PhD Studentin in Gaia Novarinos Gruppe und Erstautorin der Studie, ist erfreut über die Zukunftsaussichten: “Unsere Forschung fand eine mögliche Behandlung für bestimmte Symptome, die sich in dieser Form der ASS in Mäusen präsentierten. Aber eine Übertragung in eine Behandlung für ASS PatientInnen wird viele Jahre weiterer Forschung benötigen.” Die Ergebnisse stehen im Gegensatz zu der Idee, dass ASS immer unumkehrbare Erkrankungen sind. Die Behandlungsform bei Mäusen kann natürlich nicht direkt in eine Behandlung am Menschen umgewandelt werden. Aber die ForscherInnen zeigen, dass manche der neurologischen Komplikationen in Mäusen ohne SLC7A5 behandelt werden können, und dass so die Möglichkeit besteht, PatientInnen – über kurz oder lang – auch zu behandeln.

Kontakt:

Gaia Novarino, PhD
Assistant Professor
gaia.novarino@ist.ac.at

Dr. Elisabeth Guggenberger
Media Relations Manager
Tel: +43 (0)2243 9000 1199
Mobil: +43 (0)664 88326170


IST Austria
Das Institute of Science and Technology (IST Austria) in Klosterneuburg ist ein Forschungsinstitut mit eigenem Promotionsrecht. Das 2009 eröffnete Institut widmet sich der Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften, der Mathematik und den Computerwissenschaften. Das Institut beschäftigt ProfessorInnen nach einem Tenure-Track-Modell und Post-DoktorandInnen sowie PhD StudentInnen in einer internationalen Graduate School. Neben dem Bekenntnis zum Prinzip der Grundlagenforschung, die rein durch wissenschaftliche Neugier getrieben wird, hält das Institut die Rechte an allen resultierenden Entdeckungen und fördert deren Verwertung. Der erste Präsident ist Thomas Henzinger, ein renommierter Computerwissenschaftler und vormals Professor an der University of California in Berkeley, USA, und der EPFL in Lausanne, Schweiz.


Donnerstag, 27. Oktober 2016

Luciana Berod erhält den Jürgen-Wehland-Preis 2016

Nachwuchsforscherpreis des HZI im Rahmen des „North Regio Day on Infection“ verliehen

27.10.2016
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© HZI / V. MeierDie Trägerin des Jürgen-Wehland-Preises 2016, Luciana Berod (3. v. l.), mit Hansjörg Hauser, HZI, Dirk Heinz, wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI, und Ulrich Kalinke, Geschäftsführer des TWINCORE (v.l.).
Die Biochemikerin Dr. Luciana Berod ist die Gewinnerin des diesjährigen Jürgen-Wehland-Preises. Berod forscht am Institut für Infektionsimmunologie des TWINCORE – Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung in Hannover, einer gemeinsamen Einrichtung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig. Am 27. Oktober 2016 wurde ihr die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung während des „North Regio Day on Infection“ am HZI verliehen. Der Preis würdigt ihre herausragende Forschung zur Immunmodulation, die zum Ziel hat, chronischen Infektionen und immunvermittelten Erkrankungen besser vorbeugen und sie gezielter behandeln zu können.
Für das menschliche Immunsystem spielen sogenannte T-Helferzellen des Typs Th17 eine besondere Rolle. Sie erkennen krankmachende Mikroorganismen und zerstören sie. Wenn die T-Helferzellen reagieren, also das Immunsystem antwortet, gibt es auch eine Gegenreaktion: Regulatorische T-Zellen halten die Abwehr im Zaum, um Angriffe auf den eigenen Organismus beziehungsweise die Ausbildung von Autoimmunkrankheiten zu vermeiden. Gleichzeitig stehen diese regulatorischen T-Zellen unter dem Verdacht, bestimmten Erregern beim Überleben zu helfen und daher chronische Infektionen zu begünstigen. Luciana Berod und ihre Arbeitsgruppe haben am Modell der Tuberkulose gezeigt, wie die Zahl an regulatorischen T-Zellen einen Ausgleich zwischen Schutzfunktion und unerwünschter Autoimmunreaktion bestimmt.
Für große Aufmerksamkeit sorgte Luciana Berod international mit einer Studie, in der sie Stoffwechselprozesse von Immunzellen und ihren Einfluss auf die Immunantwort untersucht hat. Ihr ist es erstmalig gelungen zu zeigen, dass die Entstehung von Th17-Immunzellen von der de novo Fettsäuresynthese, einem Stoffwechselmechanismus, abhängt. Die Argentinierin demonstrierte, dass Soraphen A, eine natürliche Substanz aus Myxobakterien, auf diesem Weg die Entwicklung von Th17-Abwehrzellen zugunsten von anti-entzündlichen regulatorischen T-Zellen beeinflusst. In bestimmten Situationen, zum Beispiel bei Darminfektionen, können überschießende Th17-Immunreaktionen auch schädlich sein und sich gegen körpereigene Gewebe richten. Die Abhängigkeit der Th17-Zellen von der Fettsäuresynthese eröffnet neue Möglichkeiten, unerwünschte Th17-vermittelte Immunreaktionen zu behandeln. Für Prof. Jochen Hühn, Leiter der Abteilung Experimentelle Immunologie am HZI, sei die Studie ein „Meilenstein“ und habe große Bedeutung für die translationale Forschung. Insgesamt lobt er sowohl Berods wissenschaftliche Leistung als auch ihre Führungsqualitäten. Ihre Arbeit sei ein „exzellentes Beispiel für die interdisziplinäre Forschung“.

„Mir bedeutet der Preis sehr viel“, sagt Luciana Berod. „Ich hatte sogar die Gelegenheit, Jürgen Wehland persönlich kennenzulernen. Er und Prof. Dieter Bitter-Suermann, der ehemalige Präsident der MHH, waren wichtige Kräfte bei der Gründung des TWINCORE. Ich denke, dass diese Forschungsarbeit in perfekter Weise den Geist des Jürgen-Wehland-Preises ausstrahlt – translationales Forschen als Ergebnis enger Zusammenarbeit von TWINCORE, HZI, HIPS und MHH.“

Der Jürgen-Wehland-Preis wird zu Ehren des ehemaligen wissenschaftlichen Geschäftsführers des HZI verliehen, der im Jahr 2010 nach nur einjähriger Amtszeit unerwartet verstarb. Aus diesem Grund trägt der „North Regio Day on Infection“ seitdem den Beinamen „Jürgen-Wehland-Symposium“.
Luciana Berod promovierte bei Prof. Thomas Kamradt an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena über die Bedeutung bestimmter T-Zell-Signalwege in der Autoimmunität. Nach Stationen in Buenos Aires, Rom und Jena ist sie seit 2010 Postdoktorandin und Junior-Gruppenleiterin am HZI-Standort TWINCORE in Hannover. Für ihre Publikationen wurde sie am HZI 2014/15 als Erstautorin und dreimal als Co-Autorin mit dem „Paper of the Month“ ausgezeichnet. 2015 erhielt Berod ein Habilitationsstipendium aus dem Ellen-Schmidt-Programm sowie die Leistungsförderung HiLF, beide ausgelobt von der MHH. Das ermöglichte ihr, eine eigene Forschungsgruppe zum Thema Stoffwechselprozesse bei chronischen Infektionen aufzubauen. Sie initiierte zusammen mit Prof. Tim Sparwasser, Leiter des Instituts für Infektionsimmunologie, mehrere deutsch-argentinische Fachtreffen und baute das deutsch-argentinische Masterprogramm für Infektionsbiologie AMIBA an der MHH zusammen mit der Universität Córdoba auf, das einen wichtigen Beitrag für die Internationalisierung und den Austausch mit Südamerika liefert.

Der „North Regio Day on Infection” wird vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) gefördert.
Das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung:
Am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr. Was Bakterien oder Viren zu Krankheitserregern macht: Das zu verstehen soll den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe liefern. www.helmholtz-hzi.de


Ihre Ansprechpartner:
Susanne Thiele, Pressesprecherin
János Krüger, Redakteur

Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung GmbH
Presse und Kommunikation
Inhoffenstraße 7
D-38124 Braunschweig

Tel.:       0531 6181-1400
0531 6181-1406



Donnerstag, 13. Oktober 2016

Jugend forscht Alumni diskutieren mit Experten über „Mobilität und Klimaschutz in der Stadt der Zukunft“





PerspektivForum von Bundesumweltministerium und Stiftung Jugend forscht e. V. vom 14. bis 16. Oktober 2016 an der TU Berlin 

Morgen startet in Berlin das PerspektivForum „Mobilität und Klimaschutz in der Stadt der Zukunft“. Die dreitägige Veranstaltung mit 45 Jugend forscht Alumni wird gemeinsam ausgerichtet vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) sowie von der Stiftung Jugend forscht e. V. Gastgeber ist das Institut für Land- und Seeverkehr (ILS) der Technischen Universität Berlin. Das PerspektivForum richtet sich exklusiv an ehemalige Preisträgerinnen und Preisträger von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb zwischen 16 und 28 Jahren, die sich derzeit in Schule, Ausbildung oder Studium befinden.

Einstieg in das Thema des PerspektivForums bietet eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joachim Schellnhuber, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe e. V., Frank Hansen, Center of Competence Urban Mobility BMW Group, und Dr. Tom Reinhold, Unternehmensberatung Oliver Wyman GmbH. Die Experten tauschen sich über die Frage aus, wie innovative Verkehrs- und Mobilitätskonzepte angesichts des starken Treibhausgasausstoßes von Städten künftig zum nachhaltigeren Klimaschutz im urbanen Raum beitragen können.

Anschließend haben die Jugendlichen Gelegenheit, sich in Workshops, die von Fachleuten aus Wissenschaft und Wirtschaft moderiert werden, mit spezifischen Aspekten von Klimaschutz und Mobilität zu befassen und sich dabei selbst Expertise anzueignen. Ferner erhalten die jüngeren Alumni bis 19 Jahre morgen zum Auftakt der Veranstaltung zunächst die Möglichkeit, in Einzelgesprächen mit drei „Role Models“ aus erster Hand zu erfahren, welche spannenden und zukunftsorientierten beruflichen Tätigkeitsfelder es im Bereich Klimaschutz und Mobilität gibt.

„Das Interesse junger Menschen an dem Zukunftsthema ‚Klimaschutz’ ist groß und längst ein wichtiger Faktor in ihrer Berufs- und Studienwahl“, sagt Dr. Sven Baszio, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Jugend forscht e. V. „Künftig benötigen wir noch mehr Nachwuchskräfte mit Ideenreichtum, Verantwortungsbewusstsein und Problemlösungskompetenz, die ihren Beitrag leisten für eine nachhaltige und umweltgerechte Entwicklung unserer Gesellschaft.“

Die PerspektivForen sind wichtiger Bestandteil der Alumni-Arbeit von Jugend forscht. Ehemalige Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs sollen gefördert und in ihrer beruflichen Orientierung unterstützt werden. Bei den Veranstaltungen tauschen sich Fachleute von heute mit den Experten von morgen über gesellschaftliche Herausforderungen und Zukunftsfragen aus. Im Sinne des Networkings erhalten die Alumni zudem die Chance, wertvolle Kontakte zu knüpfen, die sie für Studium und Beruf nutzen können.


Pressekontakt:
Stiftung Jugend forscht e. V. 
Dr. Daniel Giese 
Baumwall 5 
20459 Hamburg
Tel.: 040 374709-40 
Fax: 040 374709-99 





Mittwoch, 8. Juni 2016

Jugend forscht zu Gast bei der „Woche der Umwelt“

Sieben Jungforscher präsentieren ihre Ideen aus den Bereichen Umwelttechnik und nachhaltige Rohstoffgewinnung im Park von Schloss Bellevue 

Am 7. und 8. Juni 2016 stellen sieben Teilnehmer von Deutschlands bekanntestem Nachwuchswettbewerb ihre Projekte bei der fünften Woche der Umwelt im Park von Schloss Bellevue aus. Zu dieser Veranstaltung lädt Bundespräsident Joachim Gauck, der auch Schirmherr von Jugend forscht ist, gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ein. An den beiden Tagen präsentieren rund 200 Aussteller ihre innovativen Projekte und Lösungsansätze zu den Themen Klimaschutz und Energie, Ressourcenschonung, Boden und Biodiversität, Mobilität und Verkehr sowie Bauen und Wohnen.

Einer von ihnen ist Maximilian Albers (18) aus Montabaur, der für sein Projekt „Chemische Speicherung der Sonnenenergie mittels PCM-Materialien“ beim Jugend forscht Bundeswettbewerb 2015 neben dem ersten Preis im Fachgebiet Chemie auch den von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gestifteten Preis für eine Arbeit aus dem Bereich der Umwelttechnik erhielt. Mit den Ergebnissen seiner intensiven Untersuchung zweier Salzhydrate und ihrer Mischungen stellt der Jungforscher neue Möglichkeiten der Wärmespeicherung in Wohngebäuden vor. Bei seiner Forschung orientierte sich er sich an aktuellen Problemstellungen aus der Praxis und entwickelte dafür Lösungsansätze.

Lara Sophie Grabitz (18) aus Hamm, Amandus Krause aus Berlin (18) und Benedikt Alt-Epping aus Bovenden (16) stellen einen umweltfreundlichen Ersatz für Autobatterien vor. Ihr Projekt „Die Dual-Graphit-Batterie – eine sichere und grüne Alternative zur Lithium-Ionen-Batterie?“ wurde beim Bundeswettbewerb 2015 ebenfalls mit dem Preis für eine Arbeit aus dem Bereich der Umwelttechnik prämiert. In den vergleichenden Versuchen der Jungforscher schnitt die herkömmliche Lithium-Ionen-Batterie zwar am besten ab, dennoch halten sie die Weiterentwicklung von Dual-Graphit-Akkus als besonders kostengünstige und umweltverträgliche Batterien für lohnenswert.

Zu Gast beim Bundespräsidenten sind auch Felicitas Kaplar (19), Larissa Roth (19) und Levin Winzinger (17). Die drei Jungforscher aus Unterfranken beweisen mit ihrem Projekt „Grüne Olefine aus nachwachsenden Rohstoffen: Perspektiven für das Nacherdölzeitalter“, dass sich industrielle Grundchemikalien wie Ethen nicht nur aus Glyzerin, sondern auch aus pflanzlichen Rohstoffen herstellen lassen – Öle und Fette liefern dabei sogar eine höhere Ausbeute. Beim Jugend forscht Bundesfinale 2015 erhielten sie für das Projekt unter anderem den vierten Preis im Fachgebiet Chemie und den Preis für eine Arbeit zum Thema Nachwachsende Rohstoffe.

„Fragen aus den Bereichen Umwelt, Natur- und Ressourcenschutz beschäftigen zahlreiche unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer“, sagt Dr. Sven Baszio, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Jugend forscht e. V. „Wir freuen uns, junge Talente durch den Wettbewerb und verschiedenste Förderangebote bei ihrer Forschungsarbeit unterstützen zu können. Die Teilnahme an der Woche der Umwelt ist eine großartige Chance für die Jungforscher, ihre innovativen Ideen einem breiten Publikum vorzustellen und ihre Themen voranzubringen.“

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Jugend forscht – Wir fördern Talente
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Wissenschaftsjahr 2016/17 zu Meeren und Ozeanen eröffnet. Wanka verkündet neues Meeresforschungsprogramm der Bundesregierung



Die Forscher des Helmholtz-Zentrums Geesthacht, Zentrum für Material- und Küstenforschung, messen Salz, ph-Wert und Temperatur von Meerwasser, Laborbilder, Containerschiff, Fähre, Hafen, Tauchroboter ROV KIEL 6000 auf Tauchstation. © Geomar/Daniela Krellenberg




Mehr Forschung für die Meere

Die Zukunft der Meere steht in den kommenden Jahren im Fokus der Forschung: Bundesforschungsministerin Johanna Wanka hat am Morgen das Wissenschaftsjahr 2016/17 zu Meeren und Ozeanen eröffnet und hat ein gemeinsames Meeresforschungsprogramm der Bundesregierung angekündigt. 

„Früher entdeckte man neue Länder über die Meere. Heute müssen wir die Meere selbst noch weiter entdecken: Erst wenn wir den Meeresraum richtig verstanden haben, können wir ihn nachhaltig nutzen und ihn besser schützen“, sagte Wanka. „Wir müssen jetzt eine Trendwende hin zu einem nachhaltigen Umgang mit den Meeren einleiten, denn Klimawandel, Überfischung und Vermüllung bedrohen den größten Lebensraum des Planeten.“ 


Das neue Wissenschaftsjahr zeigt die faszinierende Welt der Ozeane und die erstaunlichen Ergebnisse der Meeresforschung, die von der Erforschung der Lebewesen in der Tiefsee bis zur Vermessung des Polareises reicht. Es will die Menschen aber auch für das größte Ökosystem der Erde sensibilisieren, das durch Klimaerwärmung, wirtschaftliche Ausbeute und Umweltverschmutzung unter starkem ökologischem Druck steht. 


Mit dem gemeinsamen Programm der Bundesregierung in der Meeresforschung (MARE:N) sollen deshalb nun Forschungsstrategien gegen Verschmutzung, Überfischung und Übersäuerung der Meere entwickelt werden. Es bündelt die Maßnahmen des Bundesforschungs-, Wirtschafts-, Landwirtschafts-, Verkehrs- und Umweltministeriums. Allein das Bundesforschungsministerium stellt in den nächsten zehn Jahren über 450 Millionen Euro für die Förderung entsprechender Projekte bereit. Zusammen mit der Förderung von Forschungszentren und der Erneuerung der deutschen Forschungsflotte werden damit in den nächsten zehn Jahren über vier Milliarden Euro für die Zukunft der Meere investiert. 


Zusätzlich zum Forschungsprogramm MARE:N wird das BMBF ab Juni außerdem Projekte fördern, um die Wege des Plastiks von der Produktion, über den Konsum und den Transport vom Land in die Flüsse bis zum Verbleib in den Weltmeeren wissenschaftlich zu untersuchen. Noch fehlt ein Bild des Gesamtproblems, um Lösungsansätze zu finden. Über eine Laufzeit von drei Jahren werden dafür rund 28 Millionen Euro bereitgestellt.
MARE:N, das Programm „Plastik in der Umwelt“, der G7-Aktionsplan zum „Schutz der Meeresumwelt“ und ein starkes Engagement auch auf europäischer Ebene, insbesondere zu Mikroplastik in den Meeren, sind Teil des deutschen Beitrags zur stärkeren Erforschung der Rolle und der Belastung der Meere. 


Im Wissenschaftsjahr, als Gemeinschaftsinitiative mit Wissenschaft im Dialog, sind viele Mitmachaktionen und Veranstaltungen für die Bevölkerung geplant, sowie Projektförderungen und Medienkooperationen (Überblick im Anhang). Das Vereinigte Königreich ist als langjähriger Meeres-Forschungspartner internationales Partnerland des Wissenschaftsjahres.


Zum Wissenschaftsjahr beginnt im Foyer des BMBF Berlin die Ausstellung „Das Meer beginnt hier“. Sie kombiniert Dauer- und Wechselausstellung. Letztere wechselt alle vier bis fünf Monate und informiert über die Küste (Sommer/Herbst 2016), die Arktis und Antarktis (Winter 2016/2017) und die Tiefsee (Frühjahr/Sommer 2017).


Das Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane hat zwei Medienpartner. TV-Medienpartner ist der deutsch-französische Kultursender ARTE. Im Printbereich ist es die Kulturzeitschrift mare, die die Meere als Lebens-, Wirtschafts- und Kulturraum porträtiert. 


Weitere Informationen zum Wissenschaftsjahr finden Sie unter: www.wissenschaftsjahr.de

 
Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane
Die Meeresforschung ist Thema des Wissenschaftsjahres 2016*17. Meere und Ozeane bedecken zu rund 70 Prozent unseren Planeten. Sie sind Klimamaschine, Nahrungsquelle, Wirtschaftsraum – und sie bieten für viele Pflanzen und Tiere Platz zum Leben. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen die Ozeane seit langem; und doch sind sie noch immer geheimnisvoll und in weiten Teilen unerforscht. Im Wissenschaftsjahr 2016*17 geht es um die Entdeckung der Meere und Ozeane, ihren Schutz und eine nachhaltige Nutzung. Die Wissenschaftsjahre sind eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). Sie tragen als zentrales Instrument der Wissenschaftskommunikation Forschung in die Öffentlichkeit und unterstützen den Dialog zwischen Forschung und Gesellschaft. Das Wissenschaftsjahr 2016*17 wird vom Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) als fachlicher Partner begleitet.
 
Kontakt
Redaktionsbüro Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane
Hans-Georg Moek | Christine Rutke
Saarbrücker Straße 37 | 10405 Berlin
Tel.: +49 30 308811-31 | Fax: +49 30 818777-125
presse@wissenschaftsjahr.de
www.wissenschaftsjahr.de




Mittwoch, 18. Mai 2016

Ein Argumentationstraining, das an der Universität Augsburg entwickelt wurde, gibt wertvolle Tipps zum Umgang mit diskriminierenden und pauschalisierenden Parolen.

Wie reagieren bei Stammtischparolen?


Augsburg/MH – Mit welchen Kommunikationstechniken platten Stammtischparolen begegnet werden kann, die sich durch einen dogmatischen Anspruch auf Allgemeingültigkeit auszeichnen, hat der Augsburger Pädagoge Dr. Christian Boeser-Schnebel mit Kollegen mehrere Jahre erforscht. Ihre Erkenntnisse sind nun in ein Buch sowie in ein Konzept für ein Argumentationstraining eingeflossen, welches insbesondere in Bayern und Sachsen sehr intensiv nachgefragt wird.

„Die Politiker interessieren sich alle nur noch für ihre Karriere, nicht mehr für uns Bürger“ oder „Das waren bestimmt Asylanten, das weiß doch jeder“ – solche oder andere aggressiven, pauschalisierenden und diskriminierenden Parolen gibt es leider immer wieder. Im ersten Moment sind diejenigen, die damit konfrontiert werden, schockiert und suchen dann teils die Konfrontation. „Solche Stammtischparolen sind keine Einladung zum Diskurs, sondern festgemauerte Aussagen von Menschen, die glauben, ihre Meinung hätte einen Anspruch auf Allgemeingültigkeit“, weiß der Augsburger Pädagoge Dr. Christian Boeser-Schnebel. Seit 2012 Jahren entwickelt er Trainings für Multiplikatoren in Vereinen, Parteien und anderen Organisationen, wie sie in ihrem Alltag richtig mit solchen Aussagen umgehen können. „Versucht man mit eigenen Gegenargumenten den anderen belehrend von seinem Weltbild zu überzeugen, geschieht genau das Gegenteil“. Der zentrale Ansatzpunkt für ihn ist die eigene Haltung: Nicht missionieren, sondern das eigentliche Problem herausarbeiten. Das geht am besten mit Fragen zu den Motiven und der wahrgenommenen Situation zu diesen Parolen statt mit eigenen Aussagen wie „Das stimmt doch gar nicht!“.

Praktische Tipps für überraschende Konfrontationen

Auf pauschale Beleidigungen und Diskriminierungen, die in der Öffentlichkeit geäußert werden, sollte man auf jeden Fall reagieren und sich distanzieren. Der Wissenschaftler von der Universität Augsburg rät: Wiederholen Sie zuerst die Parole – „Höre ich richtig, dass …“ - Sagen Sie, was diese Aussagen bei Ihnen auslösen – „Das macht mich sauer“ – und sagen Sie, was Sie erwarten – „Solche Sprüche möchte ich hier nicht hören“. Bei den Trainings, die Christian Boeser-Schnebel in ganz Deutschland anbietet, möchten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer Argumente lernen, mit denen sie die Sprücheklopfer umstimmen können. Eine inhaltliche und zudem konstruktive Auseinandersetzung mit solchen Parolen könne bei einer spontanen Reaktion nicht entstehen, so der Pädagoge. Denn oft wird man in Situationen damit konfrontiert, in denen ein klärendes Gespräch gar nicht möglich sei. Wichtig sei, dass man solche Stammtischparolen nicht stehen lässt und sich klar dagegen ausspricht. Für eine wirkliche Diskussion sei ein späterer Zeitpunkt dann sinnvoller. Auch hierfür gibt es in den Workshops Gesprächstechniken, wie pauschalisierende Sprüche aufgearbeitet werden können.

Argumentationstraining gegen Stammtischparolen

Kommunikationstechniken wie diese vermitteln die Argumentationstrainings, die der Augsburger Pädagoge mit seinen Kolleginnen und Kollegen anbietet. Die Teilnehmenden arbeiten dabei gemeinsam die typischen Merkmale von Stammtischparolen heraus, lernen deren Motive einzuordnen und die eigene Haltung im Umgang mit diesen zu reflektieren. Gebucht wird der Workshop von Stiftungen, Schulen, Jugendfeuerwehren, Volkshochschulen und Parteien in ganz Deutschland –in Bayern und Sachsen ist die Nachfrage besonders groß. In Sachsen berichten Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit, dass sie sich oftmals für ihr Engagement rechtfertigten müssten.

Das Konzept für das Argumentationstraining wurde im Netzwerk Politische Bildung Bayern erarbeitet, das am Augsburger Lehrstuhl für Pädagogik mit Schwerpunkt Erwachsenen- und Weiterbildung angesiedelt ist. Die Grundlage bildet die Forschung von Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer, der sich bereits vor 15 Jahren mit Parolen zu Rassismus befasst hat. Aufbauend darauf hat das Augsburger Team das Konzept für das Themenfeld Politik(er)verdrossenheit fruchtbar gemacht. Am Anfang standen Forschungsseminare mit Studierenden, die in Interviews mit Bürgerinnen und Bürgern deren Sicht auf Politik und Politiker erforscht haben. Daraus wurden Methodenmodule für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt, wie z.B. Schüler, Jugendliche oder Erwachsene. In Expertenworkshops wurden die Ideen dann evaluiert und anschließend überarbeitet. Immer wieder wurden diese beiden Entwicklungsschritte in über 50 Workshops wiederholt, bis das Schulungskonzept perfekt war.

Erfahrung aus über 50 Workshops jetzt in einem Buch

Die Erkenntnisse dieser jahrelangen Forschung kommen nicht nur in den Argumentationstrainings zum Tragen. In dem Buch „Politik wagen. Ein Argumentationstraining“ von Christian Boeser-Schnebel, Klaus-Peter Hufer, Karin Schnebel und Florian Wenzel sind die Forschungsergebnisse gebündelt erschienen. Es eignet sich als Reader für Multiplikatoren, die selbst solche Argumentationstrainings durchführen und für Bürger, die ihre politische Urteils- und Handlungsfähigkeit weiter entwickeln möchten.

Im Sommer findet im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, Wissenschaft und Kunst eine Buchvorstellung mit Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth und Dr. Theo Waigel, Bundesminister a. D. sowie Vorsitzender des Kuratoriums der Universität Augsburg, statt. Eine gesonderte Einladung hierzu erfolgt rechtzeitig.
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Die Entwickler des Argumentationstrainings

Dr. phil. Christian Boeser-Schnebel (christian.boeser@phil.uni-augsburg.de)
Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Pädagogik mit Schwerpunkt Erwachsenen- und Weiterbildung (Prof. Dr. Elisabeth Meilhammer) an der Universität Augsburg und Projektleiter des Netzwerks Politische Bildung Bayern (http://www.politische-bildung-bayern.net)

Prof. Dr. Klaus-Peter Hufer (Klaus-Peter.Hufer@t-online.de)
Außerplanmäßiger Professor für Erwachsenenbildung an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen und bis zu seiner Pensionierung Fachbereichsleiter Geistes- und Sozialwissenschaften der Kreisvolkshochschule Viersen

Dr. phil. Karin B. Schnebel (karin.schnebel@gimuenchen.de)
Dozentin im Studium Generale an der Münchner Volkshochschule und Vorsitzende des Gesellschaftswissenschaftlichen Instituts München für Zukunftsfragen (www.gimuenchen.de), Mitarbeiterin im Netzwerk Politische Bildung Bayern

MA Florian Wenzel (florian.wenzel@peripheria.de)
Selbstständiger Trainer, Moderator und Prozessbegleiter (www.peripheria.de). Ausbilder in zertifizierten Programmen des Demokratie-Lernens (Betzavta/Miteinander und Achtung (+) Toleranz). Freier Mitarbeiter im Netzwerk Politische Bildung Bayern und der Akademie Führung & Kompetenz am CAP München.

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Publikation:

 Politik wagen. Ein Argumentationstraining“ von Christian Boeser-Schnebel, Klaus-Peter Hufer, Karin Schnebel und Florian Wenzel, erschienen im Wochenschau Verlag, 2016, 160 Seiten,  12,80 Euro.
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Ansprechpartner:

Dr. Christian Boeser-Schnebel
Lehrstuhl für Pädagogik mit Schwerpunkt Erwachsenen- und Weiterbildung
Universität Augsburg
+49 (0) 821 / 598 – 5562

Weitere Informationen zu den Workshops unter www.politische-bildung-bayern.net

Verantwortlich:
Pressestelle der Universität Augsburg
Klaus P. Prem / Michael Hallermayer
Tel: 0821/598-2094




Für Frieden und Harmonie in der Partnerschaft, Ehe + Familie: ZWILLINGSLERNPROGRAMM. Bitte teilen.

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Impuls für eine Diskussion: Eine frühere Freundin gewährte mir den völligen Einblick in ihre Arbeit zur Diplom-Psychologin. Thema: „Alkoholismus und die Gewalt bei Männern.“ Später habe ich an einer Studie der Bundesregierung mitgearbeitet: Es ging um schwangere Frauen aus bildungsfernen Milieus. Viele Frauen, mit denen ich damals gesprochen habe, sahen keinen Ausweg, sich gegen ihren Mann zu wehren - viele von ihnen hatten auch deshalb das Ziel: Immer wieder schwanger zu werden - weil die Männern dann weniger, weniger brutal oder manchmal gar nicht geschlagen haben. Mein – inzwischen: UNSER – Gedanke: ZWILLINGSLERNPROGRAMM für Mädchen und Jungen: A-Zwilling: Selbstverteidigungsausbildung für Mädchen und Jungen. B-Zwilling: Psychologische Ausbildung für Jungen und Mädchen. Ab der Grundschule verpflichtend für alle Kinder. Ziel: Das Ende der Gewalt in der Liebe, Partnerschaft und in der Familie. Dazu haben wir Mails geschrieben an ☕ Bundesministerium für Bildung und Forschung☕ Ministerpräsident:innen der Länder ☕ Kultusministerkonferenz☕ Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ☕ Kirchen. Nach dem GESETZ DER KRITISCHEN MASSE (Spieltheorie) kann den Frauen, Kindern – und auch Männern in der Zukunft geholfen werden. Erste Angesprochene haben sich gemeldet. Hintergrundinformation, Entwicklung und aktueller Stand gibt es mit dem Klick auf das Foto.

Lilli Cremer-Altgeld

Lilli Cremer-Altgeld
Lilli Cremer-Altgeld ist gelernte Print-, Radio- und Fernseh-Journalistin. Im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) hat sie über internationale Wirtschaftspolitik geschrieben. Als Universitätskuratorin leitete sie den Arbeitskreis Presse an der Privaten Universität Witten/Herdecke. Sie hat an der Fortbildungsakademie der Wirtschaft in Köln, Leipzig und Dresden Kommunikation unterrichtet und wurde aufgenommen als Mitglied im Rednerlexikon für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Ihre Seminare und Vorträge führten sie durch Deutschland, Europa, in die USA, in die Karibik und nach Afrika. Von der Stadt Köln ist Cremer-Altgeld für Ihre Arbeiten mit dem Museumsportrait 'Kölner Persönlichkeiten' ausgezeichnet worden ebenso wie mit der gleichnamigen Veröffentlichung von Professor Alphons Silbermann und Peter H. Fürst. Auswahlkriterien waren: Wer »hervorragend geeignet erschien, sein Köln in all seiner Lebendigkeit und Farbigkeit, seiner menschlichen Wärme und hohen Intellektualität zu vertreten.« Cremer-Altgeld ist Bloggerin. Sie interviewt Menschen aus allen sozialen Milieus: unbekannte, unerkannte, bekannte, berühmte und weltberühmte Persönlichkeiten. Sie schreibt und arbeitet als Beraterin für Wirtschaftsunternehmen, Institutionen und Prominente aus Politik, Wirtschaft und Kultur lillicremeraltgeld@t-online.de

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Wie finde ich heraus, ob ich hochbegabt bin?


Wenn Sie sich die Frage stellen: „Wie finde ich heraus, ob ich hochbegabt bin?“ – dann werden Sie hier Antworten finden. Ich habe die Informationen davon abhängig gemacht, wie gesichert Sie wissen wollen, ob Sie hochbegabt sind. Deshalb meine Frage an Sie: „Wie GESICHERT wollen Sie wissen, ob Sie hochbegabt sind?“

Meine Antworten lassen sich in drei Kategorien einteilen:

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier können Sie mal schnuppern, wie Hochbegabte so ticken.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – hier bekommen Sie Tipps, was Sie tun können, um herauszufinden, ob Sie tendenziell hochbegabt sind.

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“ – Adressen. Hier können Sie sich zum IQ-Test anmelden. Das Ergebnis des IQ-Test sagt Ihnen, wie hoch Ihr IQ ist. Ist er über 130 Punkte, sind Sie hochbegabt. Über 145 Punkte sind Sie höchstbegabt.

Aber was ist überhaupt HOCHBEGABUNG?

Die Antwort ist einfach. Treffend hat sie einmal der Psychologe Dr. Jürgen vom Scheidt so beantwortet: „Es ist das intellektuelle Potenzial von jemandem, der in einem der gängigen und anerkannten Intelligenztest einen IQ-Wert von 130 Punkten und mehr erzielt. Dies betrifft, streng genommen, 2,27 Prozent der Bevölkerung.“http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 20.09.2015

Und was ist HÖCHSTBEGABUNG?

Ganz einfach. Dr. Sylvia Zinser schreibt: „Ist der IQ über 145 so spricht man von Höchstbegabung.“ http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

Allen Hochbegabten und Höchstbegabten empfehle ich das informative, spannende und vergnügliche „Sylvia Zinser's Sammelsurium“http://zinser.no-ip.info/~szinser/ Stand: 19.09.2015 Hier erfahren Sie nicht nur etwas über den IQ, sondern auch über „Brot, Schwaebische Traeubleskuchen sowie über diverse Weihnachtsplätzchen“http://zinser.no-ip.info/~szinser/backen.htmlx Stand: 19.09.2015

Sicherheitsstufe 1: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Man sagt oft von Hochbegabten: „Die haben eine 1 (Bestnote) in Mathe – können aber ihre Schuhe nicht richtig zubinden“. Soll heissen: das Denken funktioniert (in bestimmten Bereichen) ausgezeichnet – aber im Alltäglichen kommen sie mit bestimmten Situationen nicht gut zurecht. Nach meinen Erfahrungen ist diese Aussage für einige Hochbegabte wirklich sehr zutreffend – für andere weniger bis gar nicht.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Bei meinem Mathelehrer hatte ich so gut wie immer eine 1. Allerdings hatte ich auch eine Mathelehrerin. Sie war eher der Typ „Geschichtenerzählerin“. Sie sprach gerne über ihre Lieblingsrezepte, ihre Backkunst und ihren Hund. Ich war so damit beschäftigt, herauszufinden, was das mit Arithmetik zu tun hatte, dass ich ihr, wenn es denn mal was zu rechnen gab, kaum noch folgen konnte.

Meine Noten in Mathe lagen bei ihr im Mittelfeld. Und ich war richtig dankbar als der in meinen Augen „richtige“ Lehrer kam. Der mir Mathe so erklärte, dass ich es verstanden habe. Ich machte Überstunden in Mathe und liess mir extra Hausaufgaben geben. Nein, ich war keine Streberin. Ich hatte einfach Spass an Problemlösungen. Aber wenn ich meine Strickjacke zuknöpfen sollte – da gab es Stress für mich. Jedenfalls dieser Lehrer schickte mich zum Schulpsychologen, der mich positiv auf Hochbegabung testete. Da er sagte: „Du darfst mit niemandem darüber reden, dass Du diesen IQ von … hast.“ – dachte ich: vielleicht ist es eine Krankheit oder sonst wie ansteckend. Ich habe nie darüber gesprochen. Erst vor gut zehn Jahren habe ich mich in meiner Familie geoutet.

Meine Kollegin Alexandra in unserem Markt- und Sozialforschungs-Institut war da ähnlich unterschiedlich in ihrer Mathe-Begabung. Obwohl sie ein echtes Mathe-Genie ist, gab es auch für sie Grauzonen. Normalerweise hörte sie von einer Aufgabe oder schaute auf das Papier. Und schwupp – schon hatte sie die Lösung. Manchmal trat sie einen Wettstreit mit unserem Computer an. Nicht immer war unser PC der Gewinner. Doch dann gab es für sie echte Herausforderungen: Wenn sie ohne Hilfsmittel Prozent rechnen sollte, versagte sie fast jedes Mal. Nicht mal 10 Prozent von 100 konnte sie richtig errechnen. Allein bei dem Wort „Prozentrechnen“ driftete sie immer ab. Im Laufe der Zeit wurde es allerdings besser.

Ich will damit sagen: Nicht alle Hochbegabte sind Mathe-Genies. Nicht alle Mathe-Genies sind fehlerlos. Tröstlich ist, was Albert Einstein einmal über Mathe gesagt hat: „Mach' dir keine Sorgen wegen deiner Schwierigkeiten mit der Mathematik. Ich kann dir versichern, dass meine noch größer sind.“

Mit anderen Worten: Nicht jeder Hochbegabte glänzt in Mathe. Eine Klientin von mir war die Vorgesetzte der ehemaligen Lehrerin eines Fußballnationalspielers (Weltmeister!). Er hatte wenig Interesse an Zahlen und sagte bereits in jungen Jahren zu der Lehrerin: „Warum soll ich Rechnen lernen? Ich werde mal ein berühmter Fußballspieler. Und dann kann ich mir so viele Rechenkünstler leisten wie will.“ Die Lehrerin staunte. Doch der Junge hatte Recht. Er ist hochbegabt UND hochsensitiv.

Hochbegabte können sehr gut oder gut rechnen – oder auch gar nicht. Was sind nun die die typischen Eigenschaften von Hochbegabten?

Gehen wir noch einen Schritt zurück. Genauso wie nicht alle Kölner lustig sind, nicht alle Münchner Lederhosen tragen und nicht alle Hamburger einen Segelschein haben – so sind auch nicht alle überdurchschnittlich intelligenten Menschen so oder so.

Nehmen wir einmal eine Einteilung der Hochbegabten vor, die Jürgen vom Scheidt heraus gearbeitet hat. Er unterteilt fünf (drei plus zwei) Gruppen. Selbstredend gibt es noch andere Kategorien – dazu komme ich noch.

Scheidt zufolge gibt es – vereinfacht ausgedrückt – bei den Hochbegabten, abhängig von dem Kriterium „Erfolg in der Schule, im Beruf“ folgende Trias:

O Ein Drittel, die ihre „Begabung erfolgreich verwirklicht“ haben. Sie sind Topmanager/innen, Spitzensportler/innen, Unternehmer/innen, Künstler/innen, Wissenschaftler/innen usw. Sie wurden z.B. von der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“ oder anderen Institutionen erkannt und gefördert.

O Ein Drittel sind sogenannte „Latente“: Sie spüren, ahnen oder wissen um ihre Begabung, kommen aber nicht so einfach aus dem Quark. Die Psychologin und Expertin für Hochbegabung, Andrea Brackmann, schreibt in ihrem zweiten Buch, dass „Hochbegabung Mut erfordere“ http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015. Bei dieser Gruppe verstehen wir, warum das so ist.

O Ein Drittel sind nach Scheidt die „Underachiever“ („Minderleister“). Sie könnten schon – wollen aber (noch?) nicht erfolgreich sein. Speziell zu Minderleister/innen in der Schule noch einmal Sylvia Zinser: Ihr Geheimtipp J: MOTIVIEREN! http://zinser.no-ip.info/~szinser/gifted/faqhg.htmlx Stand: 19.09.2015

So, das sind unsere drei Gruppen – zwei kleine Gruppen fehlen noch:

O Es sind die „Entgleisten“: sie sind erfolgreich – aber auf kriminelle oder soziopathische Weise.

O Dies sind die Höchstbegabten wie etwa Einstein und Freud.

Alle Infos zu dieser Einteilung in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt: http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276 Stand: 19.09.2015

Wer bis hierher tapfer durchgehalten hat – wird jetzt belohnt. Jeder Mensch, der denkt: Analyse? Mathe? Logik? Das sind jetzt nicht so meine Stärken. Ich bin eher der Musiker, die Malerin, der Tänzer, die Fotografin, der Praktiker. Gut so. Es gibt insgesamt sieben Felder der Hochbegabung: mein Bruder Helmut glänzt z.B. durch „Praktische Intelligenz“: Er erkennt sofort im realen Leben wie man es richtig zumindest aber besser machen kann. Mir bleibt diese Art zu denken verborgen. Zumindest müsste ich viele Bücher lesen, um diese Dinge verstehen zu können. Mir fällt es schon schwer genug, meine Jacke richtig zuzuknöpfen.

Prof. Werner Stangl zitiert Prof. Kurt Heller auf seinen Seiten zu den Themen „INTELLIGENZ UND HOCHBEGABUNG“ wie folgt:

„Nach Heller (2000) gibt es folgende Begabungsfaktoren:

O Intellektuelle Fähigkeiten (sprachliche, mathematische, technisch-konstruktive, abstrakte, begrifflich-logische, etc. Fähigkeiten)

O Sozial-emotionale Fähigkeiten

O Musisch-künstlerische Fähigkeiten

O Musikalische Fähigkeiten

O Kreativität (sprachliche, mathematische, technische, gestalterische, etc. Kreativität)

O Psychomotorische Fähigkeiten (Sport, Tanz, etc.)

O Praktische Intelligenz“

http://www.stangl-taller.at/TESTEXPERIMENT/testintelligenzhochbegabt.html Stand: 19.09.2015

Wir sehen: Hochbegabung ist spannend. Und es wird noch spannender.

Nehmen wir noch eine weitere Differenzierung vor: Hochbegabte sind oft auch hochsensibel und/oder hochsensitiv. Ihre Sinne sind stärker ausgeprägt. Zum einen (hochsensibel) sind ihre normalen Sinne (hören, riechen, schmecken, fühlen, sehen) intensiver (Künstler/innen, Star-Köch/innen, Parfümeur/innen – einige haben auch ein begnadetes „Fingerspitzengefühl“ wie etwa Handerker/innen und Chirurg/innen u.a.m.). Und/oder andererseits ist ihre Wahrnehmung (hochsensitiv) tiefer: Diese Hochbegabten haben den sechsten (hellhörig), siebten (hellfühlig) und achten (hellsichtig) Sinn wie etwa Goethe, Einstein und Leonardo da Vinci. Wie sagte Albert Einstein?: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“

Bei einer solchen Differenzierung: Wo gibt es da noch Gemeinsamkeiten?

Ich fange mal mit den Tendenzen an: Diejenigen, die in der ‚Flüchtlingszeit im Sommer 2015‘ kreativ, beherzt und schnell helfen – können hochbegabt sein. Denn diese Merkmale findet man oft unter den hohen IQ’lern. Der eine organisiert geschickt, die andere übersetzt, der nächste weiss, wer wo wie helfen kann. Schnelligkeit ist für Hochbegabte so natürlich wie das Atmen. Klar, dass nicht jede/r in allen Bereichen gleich schnell ist. Wenn Sie wüssten, wie lange ich brauche, um meine Jacke zuzuknöpfen …

Doch weiter: Gerechtigkeit für jedermann ist stark vorhanden bei den Begabten ebenso so wie vernetztes Denken und Handeln. Nach Andrea Brackmann gehört das „Mehr von allem“ oft zum Repertoire. Wie etwa das „Erfassen kompletter Zusammenhänge“, „Auffinden vielfältiger Lösungswege“ sowie „hohes Einfühlungsvermögen“. Wie gut, dass Hochbegabte oft nur wenig Schlaf brauchen (4 bis 6 Stunden).

Selbstredend gibt es nicht nur diese sonnigen Seiten der hochtalentierten Menschen. Ihre Schattenseiten sind nicht nur für die Beteiligten selbst unangenehm: Oftmals übersteigerte Konzentration bei den SPEZIALISTEN auf ein Spezialthema (Musik oder Sport oder Politik oder Finanzen oder Sprachen oder oder oder). Bei denGENERALISTEN ist es etwas anders: Hier überwiegt die Vielseitigkeit, die sich in mehreren Berufen und Hobbies zeigt. Bei beiden wird die Familie, werden Freund/innen und Kolleg/innen schon mal etwas vernachlässigt. Denn Hochbegabte sind oft Perfektionist/innen. Und es kann mal etwas länger dauern bis sie mit ihrer Arbeit zufrieden sind.

Routine ist ihnen oft ein Gräuel. Manche finden kreativ alternative Wege um dieser Routine immer wieder auszuweichen. Andere plagen Zweifel und Gewissensbisse. Geduld ist ebenfalls keine Stärke der Hochbegabten. Auch nicht begabt sind diese Menschen, wenn es um „einfache Aufgaben“ geht. Die Hochtalentierten sind zumeist empfindlich. Empfindlich gegenüber Lärm, Licht und manche auch gegenüber Berührungen.

So ist es zu verstehen, dass Hochbegabte an bestimmten „Allergien“ leiden, die Andrea Brackmann in ihrem Buch so schlüssig schreibt. Es sind die „hässlichen Worte“ für Hochbegabte wie etwa „Betriebsausflug“, „Stammtisch“, „Schützenfest“, „Höflichkeitsfloskeln“, „Grossraumbüro“. http://www.klett-cotta.de/buch/Klett-Cotta_Leben!/Ganz_normal_hochbegabt/13265 Stand: 19.09.2015

Hingegen lieben Hochbegabte oft „Querdenker/innen“, „Nobelpreisträger/innen“, „Verarbeitungsgeschwindigkeit“, „Freiheit“, „Endlos-Fragen“, „Monologe“ sowie „Spezielle Themen wie etwa die frühkindliche Entwicklungsphase des Kaiserschnurrbarttamarins, die Pflege der Araukarie oder den „Compte rendu au Roi“ des Finanzminister Jacques Neckers in der Zeit der Französischen Revolution.

Für Hochbegabte ist das alles „normal“ – während das „Normale“ schon sehr schwierig sein kann. Viele habe da ein Selbstverständnis wie Albert Einstein: "Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig."

Wenn Sie das alles gelesen haben, sind Sie an Hochbegabung interessiert. Die anderen haben eh längst das Weite gesucht. Vielleicht wollen Sie genauer wissen, ob Sie hb sind – „hb“ ist das Kürzel bei den „HB“ (Hochbegabten) für „hochbegabt“. Und deshalb gehen wir jetzt auf die nächste Stufe über.

Sicherheitsstufe 2: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Ich habe hier IQ-Informationen zusammen gestellt, die Ihnen eine Tendenz Ihrer Begabung aufzeigen können.

O Den ersten IQ-Test habe ich 2005 in der Veröffentlichung von Jürgen vom Scheidt gefunden http://www.hyperwriting.de/loader.php?pid=276Stand: 19.09.2015. Obwohl ich mit einiger Skepsis an diese Fragen heranging – mein Test beim Schulpsychologen hat damals mehr als eine Stunde gedauert, wie soll man in wenigen Minuten ein ähnliches Ergebnis erzielen können? – war die Antwort jedoch fast exakt dieselbe, die ich Jahre zuvor vom Psychologen in meiner Schule erhalten habe. Chapeau! Für den Autor.

O Auch wenn mir die Headline sehr plakativ erscheint – diese Information verdient ebenfalls Ihr Interesse: „IQ-Test: Gehören Sie zur Grips-Elite?“ http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/iq-test-gehoeren-sie-zur-grips-elite-a-505427.html Stand: 19.09.2015

O Ein weiterer Test, der Ihnen tendenziell Informationen über Ihre Begabung geben wird, ist von der „Süddeutsche Zeitung“: „Der kostenlose IQ-Test online mit Sofortergebnishttp://iqtest.sueddeutsche.de/ Stand: 19.09.2015

O “MENSA” ist das grösste Netzwerk für Hochbegabte. Der Mensa Online-Test ist jedoch eher ein „Spiel“ als ein zuverlässiges Instrument der Begabungsanalyse. Wenn Sie Lust haben: Spielen Sie mal. Mensa weist ausdrücklich darauf hin: „Sie sollten die Ergebnisse dementsprechend nicht allzu ernst nehmen.“https://www.mensa.de/online-iq-test-raetsel/mensa-online-test/Stand: 20.09.2015

O Und hier ist die englische Variante von MENSA International: „Mensa Workout“ https://www.mensa.org/workout/quiz/1 Stand: 20.09.2015

Sicherheitsstufe 3: Sicherheit im Hinblick auf das Wissen „Ich bin hochbegabt“

Wenn Sie jetzt bereit sind und der Stunde der Wahrheit – dem wirklich und wahrhaftigen IQ-Test – ins Auge blicken wollen… Dann melden Sie sich an – zum anerkannten IQ-Test.

Meine Empfehlungen:

O Mensa. Der Test dauert 90 Minuten, kostet 49 Euro und wird in 80 Städten in Deutschland durchgeführt. Getestet werden Menschen ab 14 Jahre. https://www.mensa.de/intelligenztest Stand: 20.09.2015

O Bei einer Psychologin – einem Psychologen – aus dem ExpertenkreisHOCHBEGABUNG/POTENTIALE der Sektion "Freiberufliche Psychologen" im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) e.V. den IQ-Test machen http://www.die-hochbegabung.de/german/index.html Stand: 20.09.2015

O Sie fragen im Familienkreis, bei Freund/innen oder in der Schule/Universität nach einer Empfehlung für den IQ-Test.

Ich drücke schon mal die Daumen!

Für das CAMPUS-RADIO Bonn interviewte ich einmal die höchstbegabte „First“ Lady – Gründungsmitglied – von Mensa Deutschland, Dr. Ida Fleiß. Dabei lernte ich eine kluge, warmherzige und höchst kreative Dame kennen, der es „zu simpel“ war, ihren „Doktor“ in Europa zu machen. Kurz entschlossen reiste sie nach Asien, lernte die Sprache und schaffte auf Anhieb ihre Promotion. Sie konnte schon immer weit und um die Ecke denken.

Als ich sie jedoch fragte: Haben wir schon für jede Intelligenz ein angemessenes Messverfahren – will sagen: Können wir schon jede Begabung testen – sagte sie traurig: Nein. Daran müssen wir noch arbeiten.

Ich möchte diese Erkenntnis all denen mit auf den Weg geben, die sich zwar für hochbegabt halten, aber in einem der IQ-Tests nicht die Schallgrenze von 130 durchbrechen konnten.

Allen Menschen, die Spass an Mathe haben – ja, die speziell eine Vorliebe für das Kopfrechnen hegen, empfehle ich die Seite eines Freundes von Ida Fleiss: Dr. Dr. Gert Mittring http://www.gertmittring.de Gert Mittring ist der amtierende Weltmeister im Kopfrechnen.

© Lilli Cremer-Altgeld, 2015

Wissenschaftsautor Ernst Probst schreibt über "Rekorde der Urzeit"

Wissenschaftsautor Ernst Probst schreibt über  "Rekorde der Urzeit"
Mammut von Othenio Abel

Mammutprojekte gibt es nicht

Wiesbaden – Die in der Politik, in den Medien, in der Wirtschaft und in der Wissenschaft oft gebräuchlichen Begriffe Mammutprogramm, Mammutprojekt, Mammutaufgabe, Mammutsitzung oder Mammutehe im Sinne von etwas besonders Großem sind völlig fehl am Platz. Denn das eiszeitliche Mammut mit dem wissenschaftlichen Artnamen Mammuthus primigenius war in Wirklichkeit nicht das größte Rüsseltier, sondern mit einer Schulterhöhe von etwa 3 Metern kleiner als ein heutiger Afrikanischer Elefant.

Darauf weist der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst in seinem Taschenbuch "Rekorde der Urzeit" hin, das bei „GRIN Verlag für akademische Texte" erschienen ist. Die größten Elefanten sind – laut Probst – die Waldelefanten (Palaeoloxodon antiquus) und Steppenelefanten (Mammuthus trogonterii) im Eiszeitalter gewesen, die eine Schulterhöhe von ungefähr 4,50 Metern erreichten. Er glaubt aber nicht, dass statt Mammutprogramm und Mammutsitzung künftig Waldelefanten- oder Steppenelefantensitzung gesagt werden wird.

Mammute existierten im Eiszeitalter (Pleistozän) etwa vor 250.000 bis 12.000 Jahren in Europa., aber auch in Asien, Amerika und Afrika. Sie sind durch ein dichtes Fell mit bis zu 35 Zentimeter langen Wollhaaren und darüber liegenden Deckhaaren gut gegen Kälte geschützt gewesen.

Außerdem hatten sie eine 3 Zentimeter dicke Haut und eine dicke Fettschicht. Ihre Stoßzähne waren bis zu 4 Meter lang und wogen pro Exemplar drei Zentner. Damit konnten sie Schnee wegschaufeln, um an die darunter befindliche pflanzliche Nahrung zu gelangen. Über das Aussehen der Mammute weiß man gut Bescheid, weil in Sibirien und Alaska insgesamt mehr als 40 Kadaver im Dauerfrostboden geborgen wurden.

Weblink:
Rekorde der Urzeit bei „GRIN"
http://www.grin.com/e-book/92279/rekorde-der-urzeit

Foto: Saskia-Marjanna Schulz